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HomeOffice – Episode 1

Jörg Fecke

Veröffentlicht am 06.04.2020 von Jörg Fecke

Mitarbeiter der DATATREE AG, das Beratungsunternehmen für Compliance, Datenschutz und Informationssicherheit, berichten über ihre persönlichen Erfahrungen aus dem HomeOffice.

 Alles ist anders. Die Helden dieser Tage sind Supermarktkassiererinnen, Pflegekräfte und die LKW-Fahrer, die Abertausende Tonnen Zellstoff in praktischer Rollenform rankarren. Und selbst? Genau wie Millionen anderer, versuche ich das Ganze als neue Normalität zu akzeptieren und nach Möglichkeit das Beste aus der Situation zu machen. 

Jetzt also Homeoffice. Zunächst einmal: Ich bin privilegiert, wie alle, die mal eben den Laptop nach Hause schleppen und hier weitermachen können. Freunde, die ihr Heil in der Selbständigkeit suchen, durchleben gerade ganz andere Zeiten. Andere werden schon mit 100 % Kurzarbeit nach Hause geschickt, mit den entsprechend drastischen Gehaltseinbußen. 

Im Vergleich dazu geht es mir bombastisch. Nicht zu vergessen, ich erfreue mich meiner Gesundheit, ist ja auch gerade keine Selbstverständlichkeit. 

Und dennoch: Inzwischen Tag 15 Homeoffice, das geht nicht spurlos an mir vorüber. Da ich auch die nächsten Wochen, wenn nicht gar Monate, auf den direkten Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen verzichten muss, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie gelingt das eigentlich? Homeoffice, nicht einmal in der Woche, sondern wochenlang? 

Mein persönlicher Rettungsanker: Der Arbeitsplatz. Jogginghose und Couch sind ja anfangs ganz nett gewesen. Doch Karl Lagerfeld hatte recht „Wer Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“. Morgens im Bett schnell die Mails checken? Zwischen Leberwurst und Kaffee eine Telko? Kann ich machen, das Ergebnis ist dann aber eher so mittelgut. Ganz ehrlich? Ich steh auf, geh duschen und frühstücke in aller Ruhe. Simuliere den Weg zur Arbeit, indem ich morgens alleine eine Runde im Park drehe, dass kommt zeitmäßig ungefähr hin. Anschließend geht’s an den Schreibtisch, oder in meinem Fall an einen Sekretär, den meine Mutter sich irgendwann in den 1960ern zugelegt hat, ganze Hipsterhorden würden für sowas heute einiges unternehmen. 

Dann arbeite ich. Telefoniere, schreibe, denke und um 17 Uhr klappe ich den Laptop zu und schließe Mamas alten Sekretär ab (datenschutzkonform) – Feierabend. Clean Desk und Datenschutzkonformität kann so einfach sein. Ein kleines Stück Normalität in dieser völlig unnormalen Zeit.