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WhatsApp – Beim Messenger bleiben, oder Alternative suchen? Eine Auswertung des Nutzerverhaltens bei WhatsApp

Josephine Luther, B.A.

Veröffentlicht am 02.07.2021 von Josephine Luther, B.A.

Die Messenger App WhatsApp war aufgrund der neu angepriesenen Datenschutzbestimmungen in den letzten Wochen stark im Netz kritisiert worden – aber was steckt hinter den neuen Bestimmungen und was passiert, wenn Sie diesen nicht zustimmen? 

Anfang des Jahres kündigte WhatsApp seine neuen Datenschutzrichtlinien an. Am 8. Februar sollten sie in Kraft treten, doch aufgrund starker Kritik in den Medien verschob die Messenger App die Einführung der neuen Bestimmungen bereits um mehr als 3 Monate. 

Am 15. Mai setzte WhatsApp seine neuen Datenschutzbestimmungen um. Damit will der Messenger-Dienst die Basis für eine verbesserte Kommunikation von Verbrauchern mit Unternehmen legen. Konkret sollen die Nutzer künftig optional mit mehr Firmen kommunizieren können, um Fragen zu stellen, Einkäufe zu tätigen oder Informationen über Bestellvorgänge zu bekommen. Einzelhändler hätten so zum Beispiel die Möglichkeit, WhatsApp in ihren Kundenservice einzubinden und eine Art Shop-System aufzubauen. 

WhatsApp betonte, dass mit der Aktualisierung keine erweiterte Datenweitergabe an Facebook verbunden sei. Mit einer Einschränkung: „Wenn du mit einem Unternehmen über Telefon, E-Mail oder WhatsApp kommunizierst, kann es die Informationen aus diesen Interaktionen mit dir für eigene Marketingzwecke verwenden. Dies kann auch Werbung auf Facebook einschließen“, heißt es auf der Homepage. 

An der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der nur die teilnehmenden Nutzer die persönlichen Chats im Klartext lesen können, werde nichts verändert. Auch für WhatsApp oder Facebook seien die Inhalte nicht sichtbar. 

Bei einem Ablehnen der Datenschutzrichtlinien ändert sich aber für den Nutzer erst einmal auch nichts. WhatsApp kann also für einen unbestimmten Zeitraum weiterhin normal genutzt werden. Das Einzige was sich ändern soll, seien häufiger aufpoppende Fenster, die die Zustimmung zu den neuen Bestimmungen erfragen, so der Messenger.  

Denn, wirklich gute Alternativen zu Whatsapp gibt es mittlerweile einige am Markt 

Warum bleiben so viele Menschen doch bei WhatsApp? 

Die monatelange Kontroverse um die neuen Datenschutzregeln bei WhatsApp hat für Facebooks Chatdienst in Deutschland offenbar kaum Konsequenzen. In einer Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa gaben 79% an, dass sie die App auf ihrem Smartphone nutzen. Gut die Hälfte der WhatsApp-Nutzer (52%) stimmte demnach den Mitte Mai in Kraft getretenen neuen Bestimmungen bereits zu. 

Zugleich hat fast die Hälfte der WhatsApp-Nutzer kein gutes Gefühl, was den Datenschutz angeht. So hat jeder Dritte zwar Bedenken – bleibt aber, weil dort die Ansprechpartner zu erreichen sind. Weitere 14% zweifeln auch, kennen jedoch keine gute Alternative. Keine Datenschutz-Bedenken haben 28% (https://yougov.de/news/2021/06/21/grosse-mehrheit-nutzt-whatsapp-nach-datenschutz-st/). 

Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier: “Alle meine Freunde und Bekannten sind bei WhatsApp registriert, eine Umstellung wäre mir zu nervig.” Doch wie so oft: Wenn einer anfängt, ziehen andere nach. Motivieren Sie ihr Umfeld, sich noch einmal mehr mit den Messenger Angeboten und ihren Richtlinien auseinander zu setzen. 

Für private Nutzer ändert sich also konkret erstmal nichts, bis nach und nach (bei Nicht-zustimmung) die Funktionalitäten eingeschränkt werden. Wir empfehlen die Nutzung datenschutzkonformer Alternativen und in diesem Fall einmal in den sauren Apfel zu beißen und die “Umzugskosten” zu einem neuen Messenger zu nutzen, um nicht zum gläsernen Kunden für Daten- und Werbekonzerne zu werden.